Dienstag, 28. Juni 2011

Recherchenvergleich

Recherche mittels Google und in fachspezifischen Datenbanken

Google:
Im Vergleich zu den Recherchen in fachspezifischen Datenbanken war die Suche mittels Google zwar bei weitem nicht so ergiebig, aber durchaus themenspezifisch. Zwei generelle Aspekte erscheinen mir vor allem erwähnenswert:
1. Im Gegensatz zur Recherche in den fachspezifischen Datenbanken, wo die Angabe des Titels „Frühe Naturwissenschaftlerinnen in Österreich“ nicht Ziel führend war, wurden in Google unter diesem Begriff sehr wohl einige äußerst brauchbare Ergebnisse angezeigt. So gelangte ich einerseits sehr rasch auf die Seite des Instituts für Wissenschaft und Kunst mit der Auflistung der IWK-Forschungsprojekte, die unter anderem die Rubrik „Frauenforschung / Genderstudien: Gesamtprojekt Biografia“ umfassen, wo sich Datenbanken zu Wissenschaftlerinnen in Österreich genauso finden wie biografische und wissenschaftliche Studien zu Naturwissenschaften. Auch ein relevanter Artkel über Pionierinnen der Wissenschaft im Magazin „Emma“ wurde aufgelistet, und weiters gab es einen Link zu den Folien einer Vorlesung unter dem Titel „Die Frau in den Naturwissenschaften“, die am Institut für Anthropologie gehalten wurde.
2. Während ich auf die angeführten Datenbanken sehr rasch auch bei den Recherchen in fachspezifischen Datenbanken gestoßen bin (z.B. über „Ariadne/ÖNB“), habe ich die Vorlesungsunterlagen auf anderem Weg nicht gefunden.
Unter dem Begriff „Frauenstudium Österreich“ ist unter anderem ein Wikipedia Eintrag zum Frauenstudium v.a. in Österreich und Deutschland mit spezifischen, aber natürlich nicht umfassenden Angaben zu Literatur und Weblinks angeführt. Außerdem gibt es Verweise auf „Frauen in Bewegung“ (Ariadne/ÖNB) sowie auf das Austria-Forum AEIOU. Weiters scheint neben einigen Artikeln, die vor allem die Dominanz von Untersuchungen zum Thema „frühe Wissenschaftlerinnen“ auf den Gebieten der Medizin, Rechtswissenschaften und Physik bestätigen, unter „Google-Bücher“ auch das wichtige Zitat „Wissenschafterinnen in und aus Österreich: Leben – Wirken – Werk“ auf.
Die Suche nach Begriffen wie „Frauen an wissenschaftlichen Institutionen in Österreich um 1900“ u. ä. brachte dagegen keine zusätzlichen brauchbaren Ergebnisse, sondern wiederum nur die Verweise auf den Wikipedia-Eintrag zu „Frauenstudium“ und auf „Frauen in Bewegung“ (s.o.).
Interessant ist jedoch noch der Zugang zu den in der 3. Übungsaufgabe vom 5.4.2011 angeführten Institutionen über Google, im Speziellen zu Archiven, Nachlässen, Universitätsmatrikeln, aber auch zu Jahresberichten. So sind beispielsweise die „Annalen des Naturhistorischen Museums“ und die „Verhandlungen der k.k. geologischen Reichsanstalt“ (heute Geologische Bundesanstalt) online abrufbar. Sucht man in diesen nach dem Begriff „Frau“, erhält man alle (auch die damals mit Fräulein titulierten) weiblichen Angestellten, aber auch Studierenden an der Institution im betreffenden Jahr, inklusive Hinweise auf deren Tätigkeit – eine ausgezeichnete Basis für weitere biographische Recherchen!

Fachspezifische Datenbanken:
Am erfolgreichsten würde ich die Recherche in „Österreichische Historische Bibliographie“ einschätzen. Die Suche nach „Frauenstudium“ ergab dort 56 Treffer, von denen ca. die Hälfte für mein Thema relevant ist und vor allem die Verhältnisse an der Universität Wien, an der Universität Innsbruck und an der Karl-Franzens-Universität in Graz dokumentiert.
Die Suche in „Historische Bibliographie online“ war weit weniger ergiebig. Zwar lieferte das Stichwort „Frauenstudium“ immerhin 45 Treffer, die sich aber alle auf deutsche Universitäten bzw. den deutschen Akademikerbund beziehen und entsprechend die Verhältnisse in Deutschland widerspiegeln.
„Frauenstudium Österreich“ brachte keine Ergebnisse und die 71 Angaben zu „Universität Wien“ sind ebenfalls für meine Themenstellung nicht relevant. Ich suchte auch nach den Forschungsinstitutionen, die ich in der 3. Übungsaufgabe bis 5.4.2011 definiert hatte, was sich gleichfalls als wenig ergiebig erwies. So erbrachte die Eingabe „Österreichische Akademie der Wissenschaften“ zwar 85 Treffer, doch handelt es sich dabei zumeist um Titel von Publikationen; keine einzige Angabe bezog sich auf Naturwissenschaftlerinnen oder deren Forschungserkenntnisse. Von den 8 Treffern zu „Universität Graz“ ist maximal ein Zitat brauchbar, und ähnlich wenig ertragreich war die Suche nach den anderen österreichischen Forschungsinstitutionen.
In den „Historical Abstracts“ wurde bereits für die 6. Übungsaufgabe bis 24.5.2011 recherchiert, eine neuerliche – diesmal deutlich kürzere – Suche sowohl mit englischen als auch mit deutschen Schlagwörtern ergab keine abweichenden Ergebnisse. Ich stellte jedoch fest, dass die wenigen relevanten Zitate über andere fachspezifische Datenbanken eher nicht zu bekommen waren.
Eine weitere sehr ergiebige Quelle war „Ariadne/ÖNB“ bzw. „alo austrian literature online“. Auch dort erwies sich die Suche nach „Frauenstudium“ am Ziel führendsten. Von den 22 Treffern sind ca. 50% für mein Thema relevant, darunter einige, die einen guten Überblick über die Situation an den österreichischen Universitäten um 1900 im Bezug auf Frauenstudium vermitteln.
Das „Biographie Portal“ hat sich zur Auffindung der frühen Naturwissenschaftlerinnen in Österreich als nicht geeignet, weil viel zu lückenhaft erwiesen. Interessant ist dort jedoch die Recherche in einem fortgeschrittenen Stadium – nämlich, wenn bereits Namen bekannt sind – und zwar im Hinblick darauf, wer in diesem Portal aufscheint bzw. vielmehr, wer von den frühen Naturwissenschaftlerinnen dort verschwiegen wird.
Wenig ergiebig für die Recherche zum spezifischen Thema waren Datenbanken wie „Women’s Studies Dtabase“, „GReTA – Gender Research Database“ und die „BBF – Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung“. In der letztgenannten erbrachte die Suche nach „Frauenstudium Österreich“ zumindest sieben Treffer, von denen es sich jedoch nur bei maximal drei lohnt, diesen weiter nachzugehen.
Insgesamt lässt sich über die Suche in fachspezifischen Datenbanken und Angeboten sagen, dass diese umso ergiebiger und ertragreicher war, je Österreichspezifischer die Datenbanken sind – nicht nur im Hinblick auf die Zahl der Treffer, sondern auch im Hinblick auf deren Relevanz für die Themenstellung. Erfreulich ist, dass es sich sowohl um Quellen handelt, die sich auf die allgemeine Situation der Frauen auf dem Sektor der höheren Bildung und an den Universitäten beziehen, als auch um Material, das konkret auf einzelne Universitäten und Fallbeispiele eingeht. Gleichzeitig muss klargestellt werden, dass über die Recherche in fachspezifischen Datenbanken und Angeboten ausschließlich Akademikerinnen bzw. angehende Akademikerinnen erfasst werden können. Die in der 3. Übungsaufgabe bis 5.4.2011 erwähnten frühen Naturwissenschaftlerinnen ohne akademische Ausbildung können auf diesem Weg nicht erfasst werden.
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